Inkontinenz

04. Januar 2007

Die Inkontinenz ist das Unvermögen des kontrollierten Zurückhaltens von Stuhl und Harn ...

Was ist Inkontinenz?

Die Inkontinenz ist das Unvermögen des kontrollierten Zurückhaltens von Stuhl und Harn.

Säuglinge haben keine Kontrolle über das Wasserlassen. Bei ihnen sorgt ein Rückenmarksreflex für die Entleerung der Blase, sobald sie voll ist. Im Lauf seiner Entwicklung erlernt das Kind die Kontrolle über das Wasserlassen. Das Zentralnervensystem erhält Signale von Rezeptoren in der Harnblasenwand, die dem Gehirn melden, wenn die Blase voll ist. Bei Inkontinenz geht diese willkürliche Kontrolle verloren. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden weltweit mehr als 200 Millionen Menschen darunter, dass sie ihre Blasenfunktion nicht richtig kontrollieren können.

Harninkontinenz ist in der Regel eine Alterserscheinung oder auf eine Schädigung durch Operationen im Unterbauchbereich zurückzuführen. Sie wird durch die unangebrachte, spontane Kontraktion (Anspannen) des Muskels verursacht, der für die Blasenentleerung verantwortlich ist oder tritt infolge von Harnverhaltung auf. Dieses Unvermögen, die Blase zu entleeren, führt schließlich zu einem Überlaufen der Harnblase und somit zu Inkontinenz. Harnverhaltung, auch Harnsperrre genannt, kann durch bestimmte Arzneimittel verursacht werden oder durch eine vergrößerte Prostata, die das Abfließen des Harns verhindert.

Inkontinenz kann das Leben eines Menschen ernstlich beeinträchtigen. Sie führt mitunter zu Hautstörungen, Infektionen, Verlust des Selbstwertgefühls, zu sozialer Isolation und Gehemmtheit. Ein Schlaganfall kann ebenfalls für Inkontinenz verantwortlich sein. Dabei kommt es entweder zum Verlust der willkürlichen Kontrolle über die Blasenentleerung oder zur Harnverhaltung, die schließlich ebenfalls zu Inkontinenz führt. Auch die Parkinson-Krankheit oder Diabetes können Inkontinenz verursachen. Funktionelle Inkontinenz ist die Unfähigkeit, rechtzeitig die Toilette zu erreichen, im Gegensatz zum Kontrollverlust über die Blasenentleerung. Diese funktionelle Inkontinenz kommt vor, wenn der Betroffene verwirrt oder bewegungsunfähig ist. Harninkontinenz kann im Endstadium einer schweren Krankheit auftreten. In diesem Fall wird ein Harnkatheter gelegt, um eine Infektion zu vermeiden und das Wohlbefinden des Patienten zu gewährleisten.

Erhöhter Druck in der Bauchhöhle kann ebenfalls Inkontinenz hervorrufen. Dies führt nicht unbedingt zu völliger Inkontinenz. Viele Frauen sind besonders nach Schwangerschaft und Entbindung in gewissem Grad davon betroffen. Dabei treten kleine Harnmengen aus der Blase aus, z. B. bei sportlicher Betätigung, Husten oder Lachen. Dies ist auf eine Schwäche der Beckenbodenmuskulatur zurückzuführen. Mit speziellen Übungen lässt sich die Beckenbodenmuskulatur kräftigen. Diese Form der Inkontinenz ist mit großem Erfolg auch operativ behandelbar. Stuhlinkontinenz ist im Allgemeinen die Folge einer Schließmuskelschwäche. Sie kann auch von einer Rückenmarksverletzung durch Unfall oder Krankheit herrühren.

Hilfe erfahren Betroffene zunächst einmal in der Apotheke. Dort hilft man durch Beratung in Inkontinenzhilfen, -vorlagen und –hosen. Bei leichten Fällen wird auch die erwähnte Beckenbodenmuskulatur durch Gymnastik zu stärken sein. Entsprechende Anleitungen kann man über die Apotheke erhalten.

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